Die
Ziegelei Basedow in Buchhorst bei
Lauenburg (Ja genau, das an der Elbe ! ) hatte in ihren besten Zeiten
(also
aus Feldbahnersicht von 1912 bis 1981 :-) ) eine Feldbahn in 600mm
Spurweite von ca. gut 2 Km Länge
zum
Transport von
abgebautem Ton und fertigen Produkten. Diese wurde ab 1925 aufgrund
eines Vertrages der Ziegelei Basedow mit der
DZFAG um ca. 3 Km von der Ziegelei über die Tongrube Dornhorst
bis
zur DZFAG-Zündholzfabrik in Lauenburg ausgebaut. Die Strecke
mit einer Gesamtlänge von nun über 5 Km
verlief von der
Zündholzfabrik an der Tongrube Dornhorst vorbei durch den
Buchhorster Wald über das
Ziegeleigelände bis zum Hafen am Elbe-Lübeck-Kanal.
Der
Streckenabschnitt Ziegelei-Tongrube-Zündholzfabrik wurde von
der
Zündholzfabrik in Eigenregie betrieben. Die Ziegelei Basedow
hatte
das Recht, auf dem Abschnitt zwischen Tongrube und der Ziegelei
(Eigentum DZFAG) zu fahren. Dafür durfte die
Zündholzfabrik
auch den Abschnitt Ziegelei-Hafen (Eigentum Ziegelei Basedow) nutzen.
Letztlich handelt es sich also bei der verbliebenen Reststrecke nicht
nur um eine ehemalige Ziegeleibahn, sondern auch um eine ehemalige
"Zündholzfabrikbahn" !
Leider
machte man bei
Stillegung der Bahn 1981 nicht viel Federlesens. Es wurde die komplette
Strecke bis auf das heute noch erhaltene Teilstück im
Buchhorster
Wald
(ca. 1 Km) demontiert/zugeschüttet.. Die Brücke im
Wald wurde
abgerissen und
stattdessen ein Damm aufgeschüttet, so daß letztlich
nur
noch das Stück zwischen ehem. Diesellokschuppen (heutiges
Depot
der BWB) und eben diesem Damm übrigblieb.
Dieses rabiateVorgehen war übrigens in dieser Zeit (also
50er bis Anfang 80er Jahre des 20. Jahrhunderts) sowohl diesseits als
auch jenseits des
Eisernen Vorhangs in Deutschland gang und gäbe. Viele
Kleinbahnperlen (In Norddeutschland z.B.
"Pollo"
in der Prignitz,
MPSB,
Eckernförder Kreisbahn,
Südstormarnsche
Kreisbahn,
Wohldorfer
Kleinbahn
bei Hamburg und
viele andere) wären
uns sicher heute noch erhalten, wenn man damals etwas weitsichtiger
gewesen wäre. Mitte der 1980er Jahre, als das Interesse an
historischer
Transporttechnik
und an Schienenfahrzeugen im Allgemeinen wieder zunahm, gelang es
jedoch Feldbahnenthusiasten, das gesamte, ca. 1,1 Km lange Teilstück im
Buchhorster Wald, das sicher auch zu den schönsten Abschnitten
der
gesamten Strecke zählt, zu erwerben und wieder
durchgängig
befahrbar zu
machen. Dazu war unter anderem dann natürlich auch der
Wiederaufbau der oben erwähnten Brücke im
Buchhorster Wald notwendig.

Der Fahrzeugpark der BWB heute: Betriebsfähig restaurierte
Dieselloks von O & K (original von der Ziegelei), VEB
Lokomotivbau
Karl
Marx
(LKM,
Babelsberg), Schöma und
auch der momentan vermutlich weltweit einzige 600mm-Solartriebwagen,
die "
ELSE"
(
Elektrische
Solar
Eisenbahn).

Außerdem zwei geräumige Personenewagen,
ähnlich
der Bauart, wie
sie bei der Vorwerker Kleinbahn
in Lübeck im Einsatz sind, einen offenen Personenwagen, Typ
"Kartoffelkiste" (Eigenbau), sowie diverse Loren. Übrigens
haben Erich und Oliver begonnen, Loren aufzuarbeiten. Das erste
Exemplar ist schon fertig und auf dem letzten der drei Bilder
oben zu sehen. Eine ausführliche Beschreibung über Loren,
deren Aufarbeitung und Einsatz sowie bessere Fotos gibt es
hier
zu
lesen/zu sehen.
Es handelt
sich übrigens (noch?) nicht um eine Museumsbahn im üblichen
Sinne.
Es
gibt
noch keinen Fahrplan. Betrieben wird die Buchhorster Waldbahn von
einer kleinen Gruppe von Feldbahnenthusiasten um Ulrich Ottensmeyer,
die allerdings gerne jedem Besucher
alles zeigen und erklären. Auch
Mitfahrten (gegen kleine Spende) und Sonderfahrten (Preis nach
Vereinbarung) für Gruppen sind möglich, wobei die Mitfahrt
aber
ausdrücklich
auf eigene Gefahr
und eigenes Risiko
erfolgt. (Anfragen für Gruppensonderfahrten bitte an Ulrich Ottensmeyer, Tel.:
040 / 536 15 03)
Wer am Lokschuppen mal vorbeischauen möchte, sollte sich
sinnvollerweise vorher telefonisch oder per Mail erkundigen, ob
tatsächlich jemand
da ist:
Daniel Hoffmann, Tel.
040 / 39 30 79 (A.b.), Mail:
Adresse Lokschuppen Buchhorster Waldbahn:
21481 Buchhorst (Bei Lauenburg)
Dorfstr. 34a
Außerdem hat man momentan an Wochenenden
gute
Chancen, jemanden am Lokschuppen anzutreffen.
Mehrmals im Jahr finden Fahrtage statt,
wo
jeder sich den ganzen Tag nach Herzenslust über das
hierzulande
eher unbekannte Thema "Feldbahnen" informieren und mit der BWB
durch die Buchhorster Berge fahren kann.